Für viele von uns können sich vielleicht im Moment bei der Vorstellung, in einem Kloster zu leben, Tage wie Wochen und Wochen wie Tage anfühlen. Auch Gregorianische Gesänge bieten ein besonderes Gefühl für die ‚musikalische Zeit‘ und für die Zeit im Allgemeinen – Tage vergehen bei der Musik mit vielen Wiederholungen, aber mit subtilen Unterschieden, und die Zeit kann sich gleichsam aufgehoben anfühlen. Musikalisch gesehen ist zum Beispiel das Zeitgefühl in einem Gregorianischen Gesang nicht etwas, das den Schwung und die formale Abgrenzung einer klassischen Sonatenstruktur hat. Es ist vielmehr wie eine ewige Schwingung, die die Zeit gleichzeitig sowohl bestätigt als auch aufhebt. Wir erleben momentan vielleicht ein ähnliches Zeitgefühl. In gewissem Sinne ist dies ist eine Einschränkung, andererseits jedoch für uns vielleicht eine Gelegenheit, uns darauf einlassen. Dies ist etwas, was der Gregorianische Gesang uns lehren kann. Da wir uns auf bessere Zeiten freuen, sollten wir auch unsere aktuelle Situation nutzen, um über die Welt nachzudenken, die wir nach dem Ende des ‚Lockdowns‘ vorzufinden hoffen, und um dieser Zeit der Isolation die Stirn zu bieten, indem wir „Die ansteckende Wirkung der Hoffnung“ verbreiten.
Wir wünschen Ihnen allen Frieden und Gesundheit, und unsere Gedanken sind mit all jenen, die von der Ansteckung betroffen sind.
Das Neumz-Team